Futtermittelallergie
· Dein Hund kratzt sich vermehrt oder hat Magen/Darm Probleme?
· Du hast schon öfters das Hundefutter gewechselt, aber keine Dauerhafte Besserung?
· Du beobachtest sein Unwohlsein mit der Fütterung?
Es könnte sich um eine Futtermittelallergie oder um eine Futterunverträglichkeit handeln.
Was ist der Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit? (hier geht es zum Artikel)
Es gibt drei Arten von Allergien, die am häufigsten vorkommen:
· Flohspeichelallergie – hier reagiert Dein Hund auf den Speichel des Flohs
· Futtermittelallergie – bei dieser Art kommt es durch den Kontakt mit bestimmten Proteinen aus den Futtermitteln zu einer Allergie
· Umweltallergie – Dein Hund reagiert auf Pollen, Schimmelpilze oder Hausstaubmilben
Symptome bei einer Allergie:
alle Arten haben eines gemeinsam – Juckreiz – das ist der Leit Symptom. Dein Hund knabbert, nagt und schleckt sich teilweise sehr massiv an Pfoten, Leisten, Achseln und am Bauchbereich. Daneben können Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder andere Magen/Darm Probleme auftreten.
Bei einer echten Allergie reagiert immer das Immunsystem Deines Hundes. Dies bedeutet das, dass Immunsystem in diesem Fall es nicht mehr unterscheiden kann, ob ein harmloser oder potenziell gefährlicher Stoff reizt. Die Folge ist Juckreiz und /oder Magen-Darm Probleme.
Bei einer Intoleranz hingegen ist das Immunsystem nicht beteiligt. Hier verträgt Dein Hund lediglich das gefütterte Futtermittel nicht und will es durch Erbrechen, Durchfall loswerden.
Bei beiden Störungen muss das Futter was nicht vertragen wird weggelassen werden.
Und hier spielt wieder der Darm eine wichtige Rolle. 70% des Immunsystems sitzt im Darm. Deshalb achtet auf eine gesunde Darmgesundheit (hier geht es zum Artikel über Probiotika und Präbiotika)
Was sind aber die häufigsten allergieauslösenden Stoffe? Es sind Pflanzliche und Tierische Eiweißbestandteile.
Studien beschreiben, hier nach Häufigkeit aufgelistet, auf was der Hund reagiert
- Rind
- Getreide
- Reis
- Huhn
- Milch
- Lamm
Kohlenhydrate, Fette und Zusatzstoffe spielen eine oft eher untergeordnete Rolle. Was aber nicht heißt sie außer Acht zu lassen!
Diagnostik
Um eine Allergie oder Unverträglichkeit abzuklären, benötigt man Geduld. Es kann sehr lange dauern den wahren Übeltäter ausfindig zu machen.
Es müssen im Vorfeld alle anderen Krankheiten ausgeschlossen werden wie: Parasiten, Milben, Pilze oder Autoimmunerkrankungen.
Ein gutes ausführliches Vorgespräch mit seinem Tierarzt ist sinnvoll. Dabei solltest Du Dich auch gut vorbereiten mit Notizen über:
· Anzeichen/Symptome
· Juckreiztagebuch, wann tritt er besonders stark auf?
· Jahreszeitenabhängige Reaktionen?
· Fütterung, Haltung
· Was hast Du schon alles ausprobiert
Viele werden jetzt sagen, da gibt es doch einen Allergietest für Hunde – JA gibt es, aber dieser ist nicht aussagekräftig genug, denn bei einem Allergietest wird nur die Höhe einer bestimmten Antikörperart (IgE) gemessen. Das sagt aber nur aus, dass Dein Hund irgendwann mal Kontakt mit diesem Stoff hatte und entsprechend Antikörper gebildet hat und nicht das er eine Allergie gegen diesen Stoff hat.
Studien zeigen das der positive Vorhersagewert bei ca. 15% liegt. Das bedeutet, wenn Dein Hund positiv auf Lamm, Rind und/oder Huhn getestet wurde, ist er nur zu 15% auch wirklich allergisch dagegen.
Was zur Wahrheit führt ist eine Ausschluss Diät!
Lese hier weiter wie man Schritt für Schritt eine Ausschluss Diät macht.
Wie macht man eine Ausschluss Diät ?
Ausschluss Diät oder auch Eliminationsdiät genannt, ist die beste Möglichkeit eine Allergie nachzuweisen.
Wie geht man vor?
Dein Hund bekommt eine Kohlenhydratquelle und eine Eiweißquelle, die er bisher noch NIE bekommen hat.
Eine Allergie entsteht nämlich dann, wenn Dein Hund mindestens 2x Kontakt mit ein und demselben Futtermittel hatte. Deshalb füttert man nur Lebensmittel, die dem Körper bisher unbekannt sind.
Hier nochmal zur Erinnerung. Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit fehlen gewisse Botenstoffe, z. B. Enzyme, um Nahrungsbestandteile abzubauen oder aufzunehmen.
In Abhängigkeit von der individuellen Futterhistorie des Hundes können z. B. folgende Protein- und Kohlenhydratquellen geeignet sein:
Proteinquelle: Pferd, Känguru, Esel, Rentier, Elch, Fasan, Hirsch, Strauß, Insekten, Kaninchen
Kohlenhydratquelle: Süßkartoffeln, Pastinake, Tapioka, Buchweizen, Quinoa, Amarant, Hirse
Das ist auch einer der Gründe, warum man gesunden Hunden nicht alle Tiersorten anbietet, weil man in einem Fall einer Ausschlußdiät auf Alternativen zugreifen kann. Sonst würden nur noch exotische Tierarten übrigbleiben und die sind teilweise nur schwer zu bekommen.
Das Prinzip ist einfach.
6-12 Wochen erhält Dein Hund ausschließlich eine unbekannte KH + Eiweißquelle gefüttert.
Leckerlis nur von der ausgewählten Eiweißquelle. Keine Zusatzmittel, keine Öle, etc.
Du wirst schnell merken, wie Juckreiz, Durchfall sich bessern, wenn es tatsächlich eine Futtermittelallergie ist!
Aber bitte nicht gleich wieder aufhören, es braucht alles seine Zeit. Und Rückschläge kosten unheimlich viel Energie, aber die braucht nun der Hundekörper um die Übertäter loszuwerden.
Erwachsene und sonst gesunde Hunde werden in der Zeit der Diät nicht mit allen Nährstoffen versorgt, was aber bis zu 12 Wochen kein Problem ist. Anders bei Welpen und Junghunden, hier sollten früher Nährstoffe zugeführt werden.
Wenn Du hier Hilfe und Rat benötigst, wende Dich entweder an Deinen TA oder Ernährungsberater:in.
Achtung! Achte auch bei Mineralstoffmischungen auf Inhaltstoffe. Beobachte, ob der Juckreiz bei Gabe von solchen Mischungen auftritt.
Viele fragen sich, kann ich eine Ausschlußdiät machen, obwohl ich Fertigfutter füttere?
JA, kannst Du.
Wenn Du Deinen Hund bisher mit Trockenfutter ernährt hast, kann es sinnvoll sein, dabei zu bleiben, da der Wechsel auf eine andere Fütterungsmethode wiederum zu Problemen führen kann. Hier hast Du die Option, zu sogenannten hydrolisiertes Trockenfutter zu greifen. Dieses bietet den Vorteil, dass die verarbeitete Protein- und Kohlenhydratquelle irrelevant ist, da durch die Hydrolyse des Futters die Allergene so klein aufspaltet, dass sie vom Immunsystem nicht erkannt werden und somit keine allergische Reaktion hervorrufen. Treten trotz der Verwendung von Trockenfutter weiterhin Symptome auf, so sind diese womöglich auf Futtermilben bzw. deren Kot zurückzuführen. In dem Fall solltest Du komplett auf Trockenfutter und ebenso auf trockene Leckerli verzichten und stattdessen Nassfutter verwenden oder Barfen.
Ein großer Nachteil hat Hydrolisiertes Futter. Der Hauptbestandteil ist oft Huhn, was der Allergieauslöser Nr. 1 ist. Hier kannst Du nur testen, ob es funktioniert. Lass Dich von Fachhandel Deines Vertrauens beraten.
Wenn Du Nassfutter verwendest, achte beim Kauf auf Monoproteine oder Reinfleisch (Kurze Liste der Deklaration- wenig Allergene Stoffe)
Wenn nach 6-12 Wochen alle Symptome verschwunden sind (Jubel), wird wochenweise eine neue Komponente dazu gefüttert und notiert sowie beobachtet, wie Dein Hund reagiert und ob er es gut verträgt. Wenn Du also z. B. nach einer Eliminationsdiät mit Pferd und Buchweizen Rindfleisch als weitere Proteinquelle hinzufügst und Dein Hund reagiert abermals mit Durchfall oder Juckreiz, ist der „Beweis“ erbracht und Du musst künftig darauf verzichten. So kannst Du nun nach und nach einzelne Futterbestandteile hinzufügen und deren Verträglichkeit testen. Achte darauf, immer nur einen Bestandteil zu ergänzen – nur so kannst Du eventuell wiederkehrende Symptome auf einen bestimmten Auslöser zurückführen. Tipp!! Aus Erfahrung empfehle ich Dir ein Tagebuch zu führen und täglich die Napffüllung und jede einzelne Neue Komponente sowie Verhalten, Juckreiz, etc. zu notieren.
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Was ist, wenn nach der Zeit nur eine leichte Verbesserung sichtbar ist? Es kommt manchmal vor, dass bei Hunden noch zusätzlich eine Umweltallergie (Pollen, Schimmelpilze, Milben, Staub, etc.) vorliegt.
Laut Studie sind das 30-40% der Hunde. Bitte wende Dich an Deinen Tierarzt, denn hier kann der Allergietest doch hilfreich sein.
Geduld wird oft bei einer Ausschlußdiät auf die Probe gestellt.
Bleib dran!
Dein Hund wird es Dir danken mit neuer Lebensqualität, beschwerdefrei und glücklich.
Bei Fragen stehe ich Dir gerne zur Verfügung.