Bedeutet eine Ernährungsweise angelehnt an die ursprüngliche Ernährung des Hundes und der Katze.
Die täglichen Mahlzeiten bestehen aus rohen tierischen und teilweise auch pflanzlichen Komponenten. Manche Gemüsesorten muss man kochen.

Klingt oft kompliziert, aber wenn man das Grundkonzept kennt und sich an paar Regeln hält, ist es einfach.

 Hier mal eine Kurzusammenfassung was in einen BARF Napf rein sollte.

• der Fleischanteil im Napf sollte deutlich größer sein als der pflanzliche Teil 
• Fisch darf auch mal in den Napf
• Innereien ( Leber/ Niere/ Milz zu je 1/3 ) 
• RFK - Rohfleischknochen - Calciumlieferant (ersetzten von Knochen durch gewolfte Knochen, Knochenmehl, Calciumcarbonat)
• Gemüse und Obst sollten vor der Fütterung püriert oder gegart werden. Anbei Liste der gut verträglichen Gemüse und Obstsorten.
• Kohlenhydrate benötigt der Hund nicht unbedingt. Wenn er jedoch ständig Hunger hat, oder sehr nervös ist, profitiert er von den KH. So kann man Reis, Hirse, Kartoffeln, etc. gekocht füttern. (Blog Artikel: Welcher Hund benötigt Kohlenhydrate?)
•  Zusätze wie Lachsöl* / Fischöl sind essentiell  wichtig - 1 ml pro 100gr Futter  (Verhältnis von Omega3 : Omega6) 

Fertig ist eine Ration !  Gerne helfe ich Dir beim Umstellen auf BARF, oder einen bestehenden Futterplan zu analysieren und anzupassen. Schreib mich an !

Hier nun die einzelnen Komponenten erklärt

Muskelfleisch

Ist vorrangig für Protein & Fettlieferung zuständig. Der Fettanteil als Energiequelle ist in der Fütterung wichtig. Fettarme Ernährung  belastet auf Dauer die Nieren, weil der Körper alternativ Protein anstatt Fett zur Energiegewinnung verstoffwechselt.
Deshalb sollte der Fettanteil im Fleisch mindestens 10-12% sein.
Man kann Talg, Schmalz, Fettabschnitte dazugeben. Pflanzliche Öle sind NICHT geeignet.

Es gibt eine ganze Menge unterschiedliche Fleischsorten wie z.B. Rind, Pute, Huhn, Ziege, Pferd, Kaninchen die man verwenden kann.
Schweinefleisch darf nicht roh gefüttert werden!!! und somit entfällt es in einer BARF Ration.
Fleisch wie Schlund, Euter, Hoden, Haut, Ohren sind schwer verdaulich und sollten äußerst selten in Napf kommen. Und bei Empfindlichen Hunden die Magen Probleme haben bitte nicht füttern.

Empfehlung von mir auch für empfindliche Hunde  - Wasserbüffelfleisch von Büffelherz aus Singen. 1a Qualität. Schaut Euch den Shop an!


Eine BARF Ration sollte nicht nur aus Muskelfleisch bestehen.

Pansen & Blättermagen

Pansen ist einer der Vormagen eines Wiederkäuers. Er riecht sehr intensiv und hat einen besonderen Eigengeruch - Hunde lieben es.
Pansen hat ein gleichmäßigeres Kalzium : Phosphor Verhältnis als Muskelfleisch. Hunde die Magen Probleme haben ziehen den Pansen dem Muskelfleisch vor. Dies haben verschiedene Studien bestätigt.Es liegt bestimmt an dem fermentierten Grünfutter auf dem Pansen.

Aber Vorsicht bei Allergie Hunden oder die dazu neigen. Die Futterreste im Pansen , aus Mastzucht enthalten oft Mais, Getreide, Soja und diese können Allergie Symptome auslösen. Dann lieber auf Weidetiere ausweichen, hier ist die Gefahr nicht so groß.
z.B. Büffelfleisch ist sehr geeignet für empfindliche Hunde. @Bueffelherz :-) 

Der Blättermagen ist auch ein Vormagen, sitzt hinter dem Pansen und bekommt somit mehr Vorverdaute Nahrung und ist somit für viele Hunde besser verträglich als Pansen. Er riecht auch nicht so extrem.
Beide sind nicht essenziell und können gegen Muskelfleisch ausgetauscht werden.

Innereien

Sind essenziell in einer BARF Ration.
Zu den Innereien gehören Leber, Milz, Niere, Lunge. Die Lunge ist nährstoffärmer und ein starkes Bindegewebe = schwer verdaulich. Muss nicht unbedingt gefüttert werden.
Innereien enthalten sehr viele Vitamine& Mineralstoffe. Sie machen ca. 15% der BARF Ration aus.
Wenn der Hund sie nicht verträgt, muss es ersetzt werden z.B.
Leber - Lebertran
Milz - Blut, Eisenpräperate
Niere - Hefepräperate da viel Vitamin B enthalten ist
Leber ist treibend, das heisst wenn man zuviel füttert kann es Durchfall geben.

RFK - Rohfleisch Knochen 

Diese sollten aus 50% Muskelfleisch und 50% Knochen bestehen. Haben einen sehr hoher Anteil an Kalzium, deshalb sind RFK auch so wichtig im BARF Plan. Ausserdem enthalten sie Phosphor, Magnesium, Zink, Kalium, also eine wahre Mineralstoffbombe.
Es gibt weiche und harte Knochen. Große, schwere Tiere haben harte Knochen und kleine, leichte Tiere weiche. Zusätzlich spielt das Alter auch eine Rolle.

Beginnen sollte man entweder mit gewolften Knochen (Hühnerhälse) und erst nach ca 2 Wochen auf ganze Stücke wechseln. Der Hund sowie der Magen benötigen Zeit sich an Knochen zu gewöhnen. Wenn man gleich harte Knochen gibt, kommt es sehr oft zu Verdauungsproblemen. Aber man darf auch gerne weiterhin gewolfte Knochen in einen BARF Plan einbauen. Manche TB fühlen sich hierbei wohler.
Knochen werden immer roh gefüttert!
Es hat sich bewährt dem Hund die RFK (ganze Knochen) als Dessert nach einer Fütterung anzubieten. So verträgt es der Hund noch besser.

Was tun wenn der Hund keine Knochen verträgt, zB bei einer Niereninsuffizienz oder der TB traut sich nicht Knochen zu füttern.
Es eignet sich als Ersatz (Fleisch)Knochenmehl oder Calciumcitrat, Eierschalen, Algenkalk bzw. pures Carbonat sind als langfristige Präparate nicht geeignet. Die Bioverfügbarkeit von Citrat ist besser als von Carbonat. ABER Citrat enthält keine weiteren Mineralstoffe, wie Mg, PH, Z und K.
Achtet auch auf den Ca und P Gehalt im Knochenmehl. Es gibt viele Unterschiede.

Wieviel Kalzium(mg)hat welcher Knochen ? Auf 100g gerechnet.

• Hühnerhals:           1500mg - 1700mg
• Hühnerflügel:       1500 mg
• Putenhals:               1700 mg
• Kalbsbrustbein:  2900 mg
• Lammrippen:       10000 mg
• Ochsenschwanz:4000mg

Und was ist mit Knorpel?
Der Calciumgehalt von 100g Knorpel sind 40mg Ca --> bedeutet ein 30 KG Hund müsste ca 4 KG Knorpel/ Tag fressen und seinen Bedarf an Ca zu decken. Bei RFK wären es nur 80g.

Als Vergleich:
100g Eierschale hat ca 37.000 mg Calcium
100g Calciumcitrat hat ca 21.000 mg Calcium
100g Algenkalk hat ca 35.150 mg Calcium

und was ist mit Phosphor? 
100g Knochen haben ca 6200 mg Phosphor
100g Eierschale hat ca 150 mg Phosphor
100g Calciumcitrat hat ca 0 mg Phosphor
100g Algenkalk hat ca 31 mg Phosphor

 Es ist also nicht getan Knochen NICHT füttern und einfach ein Pulver geben. Hier sollte schon darauf geachtet werden das alle anderen Mineralstoffe zugeführt werden. So wie auch mit dem Phosphor. Wenn zuwenig Phosphor gefüttert wird entsteht ein Mangel der gesundheitsschädlich ist.

Pflanzliche Komponenten:

Gemüse

In eine BARF Ration gehören auch Rohfaser Anteile. Dieser Ballastoff ist wichtig für den Darm.
Doch Vorsicht, zuviel an Ballaststoffe wird die Kotmenge erhöhen und die Verdaulichkeit nimmt ab. Also nicht mehr als 20-30% in der Ration.

Obst

beinhaltet sekundäre Pflanzenstoffe die sehr gut gegen Stress sind. Der Anteil sollte geringer sein als Gemüse.

Getreide

Nicht jeder Hund verträgt Getreide, aber für Hunde die immer hungrig und oft nervös sind, erfreuen sich über die KH.
Diese müssen im gekochten Zustand gefüttert werden.
Hunde die unter einer Allergie, Diabetes, Entzündungen im Körper, Epilepsie, Pankreas Erkrankungen leiden, sollten bitte auf Getreide (auch Pseudogetreide) verzichten.

Zusätze

ÖL

Warum benötigt man Öl bei BARF Rationen? 
Omega 3 und Omega 6 Öle sind beides mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für die Gesundheit des Hundes eine wichtige Rolle spielen. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sollten dabei immer zu gleichen Teilen enthalten sein, da sie antogonistisch wirken und sozusagen als Gegenspieler wirken.

Unser Fellnasen nehmen mit der Rohfütterung bereits viele Omega-6-Fettsäuren auf, sodass wir  vor allem Omega-3-Fettsäuren in Form von Lachsöl, Hanföl, Chiaöl beifügen müssen.
Leider hat Fleisch aus Massentierhaltung einen Überschuss von Omega 6 Fettsäuren und wir steuern mit der Gabe von Omega 3 das optimale Verhältnis wieder her.

1 TL  pro 10 KG KM

Borretschöl, Nachtkerzenöl, Schwarzkümmelöl bitte nur Tropfenweise zum Futter geben.

Tipp: Kauft am besten kleine, dunkle Flaschen und lagert diese im Kühlschrank. Außerdem ist es empfehlenswert, Bio-Qualität zu wählen. 

Hier gibt es ein kostenloses E-Book mit Barf Rezepten. 

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