Zecken
Zecken beim Hund – alle Hundehalter*innen kennen dieses Problem aus Erfahrung: Durch ihre Neugier und ihren Bewegungsdrang begeben sich Hunde beinahe täglich ins Zeckenterrain. Nicht nur ländliche Gebiete, sondern auch Stadtparks, Rastplätze und Uferzonen von Badeseen sind betroffen. Oft reicht auch schon der Aufenthalt im eigenen Garten, um Zecken zu bekommen.
- Zecken-Hotspots meiden
- Nach jedem Spaziergang den Hund nach Zecken absuchen
- Auf eine konsequente Zeckenbehandlung achten
Zecken übertragen mitunter gefährliche Krankheitserreger beim Hund
Das Problem: Nach einem Zeckenstich kann der Hund schwer krank werden. Zwar ist die Zecke selbst in den meisten Fällen für den Hund nicht gefährlich, auch wenn es mehrere Blutsauger gleichzeitig auf ihn abgesehen haben. Der Blutverlust kann nur bei massivem Zeckenbefall zum Problem werden. Der Zeckenstich selbst verursacht zudem selten mehr Probleme als eine leichte Entzündung der betroffenen Hautstelle. Allerdings beherbergen Zecken verschiedene Krankheitserreger, die sie beim Blutsaugen auf den Hund übertragen können.
- Borreliose
- Anaplasmose
- Babesiose
- Ehrlichiose
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Wusstest du z. B. das die Hepatozoonose, auch eine Infektionskrankheit, die von Zecken übertragen wird und bisher auf dem Mittelmeerraum beschränkt war, allein durch das Herunterschlucken der Zecke, die Krankheit verursacht?
Deshalb solltest du deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuchen und ihn mit einem Zeckenschutz behandeln!
Übrigens, bevorzugte Stichstellen beim Hund sind: Schenkel- sowie Ellbogenfalte, Ohrränder, Schnauze und zwischen den Zehen.
Die mit Abstand häufigste Zeckenart in Deutschland ist der Gemeine Holzbock. Jeder Hund macht früher oder später Bekanntschaft mit dieser Art, die sich gut an ihrem großen Rückenschild erkennen lässt.
Neben unseren heimischen Zecken finden seit ein paar Jahren auch parasitäre Exoten ihren Weg nach Deutschland, z. B. die Riesenzecke Hyalomma. Diese ursprünglich aus Afrika und Asien stammende Art gelangt durch Zugvögel oder importierte Reptilien zu uns. Aufgrund der geringen Anzahl von Funden geht von diesem Exoten jedoch bisher nur ein geringes Gesundheitsrisiko für Haustiere aus.
(Quelle: ESCCAP Informationsbroschüre: Wie oft muss ich gegen Flöhe und Zecken behandeln? Aktuelle Empfehlungen zum Schutz vor Ektoparasiten)
Insgesamt lieben es Zecken eher warm und feucht. Dabei werden in der Regel erst ab einer Temperatur von ca. 10 Grad aktiv. Die eigentliche Zeckensaison dauert daher von ca. März bis Oktober/ November an.
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Neuste Studien berichten das Frühjahr und Sommer als aktivste Zeckenmonate einmal waren, mittlerweile plagen die Übeltäter Mensch und Tier auch im Winter. Die Auwaldzecke, auch bekannt als Winterzecke, hat nämlich ihr Revier bis nach Nordeuropa deutlich erweitert. Sie ist nun auch Stammgast in Deutschland bis hin nach Südlettland.
Diese Zeckenart, braun und vollgesogen bis zu 16 Millimeter groß, ist nicht nur größer als der gemeine Holzbock, sie ist auch Überträger von zahlreichen Krankheiten. Hundemalaria über Pferdepiroplasmose bis hin zum Q-Fieber, einer Erkrankung ohne zugelassenen Impfstoff, soll die Winterzecke auch Erreger der so gefürchteten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.
Das bedeutet, das ein Zeckenschutz bald ganzjährig sinnvoll ist.
Was ist der beste Zeckenschutz?
In den Foren gibt es so viele Tipps, dass man manchmal nicht mehr weiss was man verwenden soll.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Spot-on Präparaten und Halsbändern. Daneben gibt es noch die Möglichkeit ein Spray oder Tabletten zu nutzen.
Allen gemein, sie enthalten ein Nervengift, welches die Zecken und andere Parasiten davon abhalten soll, Deinen Hund zu befallen.
Die Halsbänder müssen ständig getragen werden, um eine ausreichende zeckenabwehrende Wirkung zu gewährleisten. Jedoch sollte ein allzu intensiver Kontakt vermieden werden. Außerdem sind dieser Halsbänder toxisch für Wasserorganismen, das bedeutet, der Hund sollte damit nicht schwimmen gehen, um Fische und Co. nicht zu gefährden.
Grundsätzlich finde ich diese Halsbänder super, da sie meistens eine tolle Wirksamkeit haben und vor allem sehr lange wirken! Jedoch finde ich auch, wenn man viel mit seinem Hund kuschelt, dieser mit im Bett schläft oder kleine Kinder im Haushalt leben, ist die Gefahr schon hoch, ständig selbst mit den Wirkstoffen in Kontakt zu kommen.
Darüber hinaus gibt es Spot-on Präparate. Sie werden direkt auf der Haut des Hundes aufgetragen. In der Regel eignet sich hierfür der Nacken oder der Bereich zwischen den Schulterblättern. Denn die Hunde sollten sich das Präparat nicht ablecken können. Wenn der Hund viel Fell hat, muss zum Auftragen das Fell gut gescheitelt werden. Nur so gelangt der Wirkstoff auf die Haut. Achte außerdem darauf, dass du den Kontakt mit deinen Händen vermeidest. Deshalb gilt auch: Frisch behandelte Hunde sollten erstmal nicht im „Auftragungsbereich“ geknuddelt werden.
Von Bierhefe, Kokosöl, Zistrose und Schwarzkümmelöl:
Die in dem Kokosöl enthaltene Laurinsäure soll eine abschreckende Wirkung auf Zecken haben. Dazu sollte das Kokosöl jedoch einen hohen Anteil (60 %) an Laurinsäure beinhalten.Man sollte den Hund mit dem Öl einreiben. Ich halte davon persönlich nichts, da die genaue Dosierung fehlt.
Schwarzkümmelöl enthält ätherische Öle. Deshalb gilt: Schwarzkümmelöl sollte nicht an tragende Hündinnen verfüttert werden und da die ätherischen Öle in der Leber abgebaut werden, darf es auch nicht an leberkranke Hunde verfüttert werden.
Auch Katzen sollten kein Schwarzkümmelöl erhalten, da ihnen das Enzym zum Abbau von Terpenen, das in allen ätherischen Ölen enthalten ist, fehlt.
Bierhefe wird täglich an den Hund verfüttert. Denn dadurch soll sich das Hautmilieu ändern, was wiederum eine rebellierende Wirkung auf Zecken haben soll.
Auch Zistrose, eine alte Heilpflanze soll gegen Zecken helfen. Dies gibt es als Spray oder Tablettenform, sowie als reine Kräuter ( diese sollten aber nicht länger als 12 Wochen am Stück gefüttert werden)
Erkrankungen, die durch Zecken übertragen werden, nehmen immer weiter zu und werden uns auch zukunftig begleiten. Aufgrund des veränderten Klimas fühlen sich immer mehr Zeckenarten bei uns wohl, die früher nur im Mittelmeerraum beheimatet waren. Umso mehr rückt ein sicherer Zeckenschutz in den Vordergrund.
Fest steht aber auch: Den perfekten Zeckenschutz gibt es nicht!