Erbrechen beim Hund


Erbrechen beim Hund, auch als „Vomitus“ bezeichnet, tritt häufig auf und kann viele verschiedene Ursachen haben. Erbricht der Hund einmalig ist dies in den meisten Fällen harmlos. Kommt es jedoch häufiger vor oder ist das Allgemeinbefinden des Hundes dabei schlecht, ist ein Besuch beim Tierarzt nötig.

Beim Erbrechen handelt es sich um einen wichtigen Abwehrmechanismus des Körpers. Durch diesen Schutzreflex kann der Körper sehr effektiv und schnell giftige und unerwünschte Substanzen oder auch Fremdkörper entfernen. Bei diesem Reflex, der nach Stimulation in mehreren Phasen abläuft, arbeiten Schlund, Speiseröhre, Zwerchfell, Magen, Bauchmuskulatur und Atmung eng zusammen.

Ursachen:
Der Reflexablauf beim Erbrechen wird vom Brechzentrum im Gehirn des Hundes gesteuert. Die Stimulation des Brechzentrums erfolgt durch verschiedene Reize an unterschiedlichen Orten im Körper. Beinahe jedes Organ des Körpers hat Rezeptoren, die das Brechzentrum anregen können und somit Erbrechen auslösen. 

Mögliche Ursachen sind vielfältig. Darunter sind hier zum Beispiel  Angst, Stress und unangenehme Gerüche. Störungen im Gleichgewichtsorgan, beispielsweise in Form von Mittel- oder Innenohrentzündungen wirken ebenfalls auf das Brechzentrum.  Giftstoffe, die der Hund aufgenommen hat, sowie Stoffe, die im Körper durch Stoffwechselerkrankungen entstehen als auch Medikamente können über das Blut ins Brechzentrum gelangen und Erbrechen hervorrufen.

Hier nochmal mögliche Ursachen:



Akutes Erbrechen: tritt spontan und plötzlich auf. Kurze Dauer
Chronisches Erbrechen: Dauerzustand mehr als 14 Tage

Wenn das Erbrochene folgende Farbe hat ...


GELB 

Die gelbliche Farbe des Erbrochenen spricht in der Regel dafür, dass es sich hierbei um Magenflüssigkeit handelt. Häufig erbrechen die Hunde auf nüchternem Magen, z. B. ganz früh morgens, nachdem die Futteraufnahme schon deutlich länger her war (Early morning vomiting).
Deshalb ist die gelbliche Farbe des Erbrochenen häufig kein Grund zur Sorge.

Hält das gelbliche Übergeben längere Zeit über an oder kann nicht mit zu langen Leerzeiten bzw. Gras fressen in Verbindung gebracht werden, sollten weitere Ursachen abgeklärt werden.

Das kannst du tun, wenn dein Hund Magensaft bzw. gelb erbricht!

Wenn dein Hund vor allem früh morgens erbricht, kannst du versuchen, die Mahlzeiten auf mehrere Portionen am Tag aufzuteilen. Am besten eine direkt vor dem zu Bett gehen. So hat der Magen immer etwas zu tun.


GELB/GRÜN 

Erbrochens mit einer gelb/ grünlichen Farbe stammt in der Regel aus dem Dünndarm (Bereich der Galle). Mögliche Ursachen können sein:

  • übermäßige Gallenproduktion
  • chronische Leberprobleme

Tritt es häufiger auf, besser beim Tierarzt abklären lassen

BLUTIG bzw. ROT

Wenn das Erbrochene eine frisch rote Farbe aufweist, dann deutet das auf frisches Blut hin. Blut im Erbrochenen deutet in der Regel auf eine ernsthaftere Ursache hin (z. B. Fremdkörper, chronische Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür etc.) – Also ab zum Tierarzt!

SCHWARZ 

Wenn das Erbrochene deines Hundes eine schwarze Farbe oder schwarze Beimengungen hat, spricht das für verdautes Blut, z. B. aus dem Magen. Auch in diesen Fällen solltest du unbedingt deinen Tierarzt aufsuchen

BESTEHT NUR AUS SCHAUM 

Es kommt sogar relativ häufig vor, dass der Hund gelben oder weißlichen Schaum erbricht. Das spricht erst mal für keine bestimmte Ursache. Behalte deinen Hund im Auge, füttere Schonkost und achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Sollten weitere Krankheitsanzeichen auftreten oder sich der Zustand verschlechtern, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen.

RIECHT WIE KOT UND/ ODER SIEHT AUS WIE KOT 

Hierbei handelt es sich um einen absoluten Notfall! Denn wenn das Erbrochene nach Kot riecht oder wie Kot ausschaut, spricht das für einen Darmverschluss. Du solltest so schnell wie möglich deinen Tierarzt aufsuchen!



 

Was kann man tun gegen Erbrechen und Übelkeit?
Die Behandlung richtet sich nach der auslösenden Ursache. Deshalb sollte gerade bei heftigem Erbrechen, zusätzlichen Problemen oder chronischem Übergeben eine ausführliche Diagnostik erfolgen, das heisst ab zum TA.

Einmaliges Erbrechen ohne weitere Symptome benötigt in vielen Fällen keine Behandlung oder ausschließlich eine Fastenzeit des Hundes für ungefähr 12 Stunden. Wasser muss für den Hund aber ausreichend zur Verfügung stehen.
In unkomplizierten Fällen reicht meist schon die Fütterung von Schonkost. Hierzu zählen Geflügel, matschiger Reis, Kartoffeln (ungewürzt und am besten gedämpft) und Hüttenkäse, sowie Leinsamenschleim. Viele kleine Portionen über den Tag verteilt füttern. Dies kann man 3-4 Tage geben, da der noch empfindliche Magen des Hundes  sonst schnell überlastet wird.Danach geht man langsam zur normalen Fütterung über.

Zusätzlich kann man für den überreizten Magen Leinsamenschleim geben, da sich der zähflüssige Schleim wie ein Film auf die Magenschleimhäute legt und dadurch die gereizten Magenwände schützt und beruhigt. Rezept findet ihr direkt hier:

Zutaten:
Kamillentee
2 EL Leinsamen, geschrotet
etwas Hüttenkäse als Geschmack 

Zubereitung:

Den Kamillentee mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und abkühlen lassen. 

Man rührt nun die 2 EL geschroteten Leinsamen in ein wenig Wasser an, sodass sich ein Schleim bildet. Die Leinsamen entfernt man und rührt nun den Leinsamenschleim mit dem Tee an.

Mit Hüttenkäse vermischt in kleine Portionen anbieten.